Sonder- und Heilpädagogik

Berufsbild:

Sonder- und Heilpädagog/innen beschäftigen sich mit kindlichen Entwicklungsstörungen, sowohl körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen als auch psychischen Störungen, primären und sekundären psychosozialen Schwierigkeiten oder neuropsychologischen Funktions- oder Strukturdefiziten in Form von Informationsverarbeitungsstörungen als Ursache von Lern- und Verhaltensauffälligkeiten.

Sonder- und Heilpädagog/innen arbeiten in Bereichen wie Diagnostik und Therapie, aber auch Beratung, Eltern-Coaching, Psychoedukation etc.

Begriff:

Der Begriff Heilpädagogik wurde und wird vielfältig verwendet und interpretiert. Die theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in die Praxis scheinen schon zu Zeiten von „Aspergers Heilpädagogik“  (Standardwerk „Heilpädagogik“ 1952) wesentlich vom Bemühen getragen, die Problematik eines kindlichen Patienten auf dem Hintergrund der Ganzheitlichkeit seiner Person wahrzunehmen, zu verstehen und gemäß diesem Verständnis Hilfestellungen anzubieten bzw. einzuleiten.

Die Leitlinien des Fachgebietes Kinder- und Jugendpsychiatrie spiegeln vieles von Aspergers Heilpädagogik und ihrer klinischen Weiterentwicklung.

Leitbegriffe der Arbeitsweise im Sinne einer umfassenden Heilpädagogik  sind:

Ganzheitliche Sicht des Kindes, seiner Familie und seines Umfeldes, Entwicklungs- ,Familien- und Beziehungsorientierung, gleichgewichtige Beachtung von patho- und salutogenetischen Aspekten und multi- und interdisziplinäre Teamarbeit.

Als Heilpädagogin  schaffe ich ein „therapeutisches Klima“, wie Asperger es nannte, mit Verständnis, Wärme und Zuwendung, im Rahmen von Struktur, Rhythmus, Konstanz, Regeln und Grenzen , eingebettet in interdisziplinäre Teamarbeit . Dies ermöglicht bei den Patienten „Nachlernen“ von Urvertrauen, führt schließlich  zu einer verbesserten psychosozialen Entwicklung und hat positive Auswirkungen auf Struktur und Funktion des Zentralnervensystems, wie die neueste Hirnforschung zeigen konnte.

Außerdem sind Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik und Psychoanalytische Pädagogik zwei Arbeitsbereiche der Abteilung Bildung und Entwicklung des Instituts für Bildungswissenschaften an der Universität Wien.